Kreatives Schreiben: Warum gute Rechtschreibung nicht alles ist

Bild von Jerrin José: Mann im Dschungel - Lizenz CC0

Ein Texter oder Transkreator ist kein Schriftsteller und doch haben diese Berufsgruppen etwas gemeinsam: Sprache ist ihr Spielplatz. Der wesentliche Unterschied liegt im Ansatz. Aufgabe des Texters ist es, das Corporate Wording des Unternehmens zu treffen. Der Schriftsteller muss einen eigenen Stil definieren. Jede Menge Kreativität brauchen beide.

Was ist ein Schreibstil?

Jeder Autor, der sich rühmt, kreatives Schreiben zu betreiben, ist sich irgendwann die Erklärung schuldig, was ausgerechnet an seinem Schaffen so kreativ sein soll. Die Antwort liegt in den nebulöseren Gefilden der Sprache verborgen. In dem, was der Schriftsteller seinen „Stil“ nennt.

Von Haus aus beschränkt

Wenn die Schule eines kaum vermittelt, dann ist es sprachliche Individualität. Es werden bestenfalls noch Formulierungen an die Hand gereicht, die der Schreibende verwenden kann, um sich durch den notwendigen Schriftverkehr des Alltags zu manövrieren. Doch die Entwicklung persönlicher Nuancen bleibt unterrepräsentiert. Vielmehr wird sogar davon abgeraten, um in der drohenden Klausur am sicheren Beckenrand zu verweilen. Eine ganze Wahrnehmungsebene verläuft sich im Gleichklang des schriftlichen Denkens.

Der Autor als Entdecker

Tatsächlich bietet die Sprache aber mehr als das Abgreifen bekannter Formulierungen. Sie zeichnet sich durch ein immer wieder neu einsetzendes Entdecken von Variationen und Kombinationen aus; vom Zusammenspiel verschiedener Laute und ihrer semantischen Wirkung. Das reicht soweit, dass ganze Worte ihre Bedeutung im orchestralen Klang des Satzes verändern, veredeln und erweitern.

Jetzt wird es wild

Sobald sich ein Autor traut, die Sicherheit von Sprachbausteinen und Floskeln hinter sich zu lassen, wird es spannend. Dieser Grundsatz gilt auch in der Unternehmenskommunikation. Erinnern Sie sich noch an den Aufschrei, der durchs Land ging, als ein großer Elektronikhändler seinen Slogan „Geiz ist geil!“ auf den Markt brachte. Natürlich erinnern Sie sich daran und Sie wissen auch, welches Unternehmen es war. Denn Alliteration, Lautdopplung und Provokation sind so eingängig, dass sich diese drei Wörter tief ins Gehirn einbrennen.

Text als Markenkennzeichen

Hat ihr Unternehmen auch einen unverkennbaren Stil? Dann unterstützen wir Sie gerne dabei, diesen auch auf Französisch sichtbar zu machen und die eindeutige Markenstimme auf neuen Märkten zu bewahren. Wir beraten Sie gern zum Thema Transkreation. Der Frage nach dem eigenen Stil können sich angehende Autoren zum Beispiel auf Buchschreiben.com stellen.

Viel Spaß dabei wünscht
Ihre Kulturentdeckerin

Bild: Jerrin José. Lizenziert unter CC0 auf Pexel.

Schreiben Sie ein Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.